Mehr Krankheitstage bei Lkw-Fahrern
Gemeinsam mit der Plattform Jobmatch.me hat die Barmer Ersatzkasse gesundheitsrelevante Daten für die Logistik ausgewertet. Die vorliegenden Analysen basieren auf Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) und schließen Gesundheitsdaten zu AU- Tagen der Jahre 2020 bis 2022 mit ein. Das Institut liefert jährlich aktualisierte Daten zu gesundheitsrelevanten Kennzahlen von Erwerbspersonen und gibt Einblick in das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen von über 3,5 Millionen bei der Barmer versicherten Berufstätigen.
Deutlicher Anstieg der AU-Tage
Sowohl für Lkw-Fahrer als auch für die Referenzgruppe (Erwerbstätige in Deutschland insgesamt) ist ein deutlicher Anstieg der AU-Tage der Jahre 2021 auf 2022 zu beobachten. Ein Grund ist laut Jobmatch.me in der Aufhebung von Kontaktbeschränkungen zu finden. Die Rückkehr zur Normalität im öffentlichen Leben und die Lockerung der Maskenpflicht trugen demnach gemeinsam dazu bei, dass Krankheiten wieder vermehrt auftraten.
Durchschnittlich 32,7 Tage arbeitsunfähig
Der Vergleich der AU-Tage zwischen der Berufsgruppe Fahrzeugführung im Straßenverkehr und der Referenzgruppe zeigt für Lkw-Fahrer eine durchgängig erhöhte Quote der AU-Tage. Diese lag mit durchschnittlich 28,5 Tagen im Jahr 2021 um 49,2 Prozent höher als in der Referenzgruppe. Ein durchgängig beschäftiger Lkw-Fahrer war innerhalb des Jahres 2022 durchschnittlich 32,7 Tage arbeitsunfähig gemeldet und damit 34 Prozent länger als Beschäftigte der Referenzgruppe.
Über ein Drittel mindestens 55 Jahre alt
Eine aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt: Über ein Drittel (35 Prozent) der Berufskraftfahrer war 2022 mindestens 55 Jahre alt. Zum Vergleich: Für die Referenzgruppe liegt der Anteil der Altersgruppe „Älter als 55 Jahre“ insgesamt nur bei 25 Prozent. Jobmatch.me weist darauf hin, dass die Besonderheiten in der Altersstruktur bei Lkw-Fahrern bei der Interpretation der AU-Fallzahlen und insbesondere für die Ableitung gesundheitsbezogener Maßnahmen berücksichtigt werden sollten.
Quelle: eurotransport.de