27.05.2024

Trucker & Country Festival Geiselwind Feiern wie früher!

Es ist diese eine Situation, die so vieles sagt: Zur Mittagszeit am Pfingstsonntag geht mit einem Mal ein Schauer runter auf den Autohof Strohofer in Geiselwind. Das Gelände des Trucker & Country Festival wird voll erwischt. Der Regen prasselt auf die Lkw, den Asphalt und die zahlreichen Besucher. Wirklich nass aber wird so gut wie keiner. Die Fahrer winken die Leute zu sich unter die schützenden Zelte. Es wird gewitzelt und gelacht. Solange, bis sich auch die Sonne dem fröhlichen Miteinander nicht mehr entziehen kann.

Das passt, denn die Sonne scheint auch metaphorisch über dem Trucker & Country Festival Geiselwind: Die Veranstalter haben sich die Kritik an der Eintritts-Regelung aus 2022 zu Herzen genommen. Der Zugang zum Festplatz war in diesem Jahr wieder kostenlos, allein für die Konzerte in der Eventhalle am Samstag und Sonntag mussten Tickets gekauft werden. Das Programm konnte sich dafür sehen lassen: Neben Siiri, Tom Astor und Lonnie Dale's Road Band heizten Cat Lion, More Than Words, Victoria und Tom Rascal & the Lakeland Cowboys dem Publikum ein. Am Freitag und Montag übernahmen die Daniel T. Coates Band und die Jim Everett Band sogar ohne gesonderten Ticket-Verkauf die musikalische Untermalung des Festivals, das dieses besondere Festival-Feeling auch wieder ausstrahlen konnte.

Volles Programm – auch bei FERNFAHRER

Ein Puzzlestein dazu – so viel Eigenlob muss sein – war auch die Performance von Sawyer, der Band der FERNFAHRER-Roadshow. Die Jungs und Mädels haben einmal mehr abgeliefert und die rollende Showbühne im Zusammenspiel mit Merlin Iffland-Pappert als Kultmoderator "Diesel-Dieter" gerockt. Mit von der Partie waren Tag für Tag coole Gewinnspiele, exklusive Roadshow-Angebote und der beliebte Bonbonregen für die Kids. Tatkräftige Unterstützung bekam Diesel-Dieter dafür von niemand geringerem als den Trucker-Girls und Asphalt-Cowboys, an besagtem Pfingstsonntag konkret unter anderem von Katrin "Tinka" Oschmann und Matthias "Tschumbbl" Hölzle. Sie verabschiedeten sich im Anschluss zur Autogrammstunde an den Sonax-Messestand, vor dem die Fans geduldig Schlange standen.

Fans, Fahrer und Familien konnten sich außerdem bei zahlreichen Händlern mit Country-Accessoires und Modelltrucks eindecken. In der Music-Hall verzauberten liebevoll hergerichtete RC-Fahrzeuge Groß und Klein. Für die Kinder war zudem mit einem eigenen Kinderland samt Kinderschminken, Hüpfburgen und Bobby-Car-Areal gesorgt. Außerdem wurden sie am Sonntag mit einer Kinderdisco bei Laune gehalten und am Samstag mithilfe des Blicki-Kids-Workshops über den richtigen Umgang mit Lkw im Verkehrsgeschehen aufgeklärt.

Lob und Anerkennung aller Orten

Familie Strohofer hat für das Trucker & Country Festival also wahrlich keinen Aufwand gescheut – das verdient Anerkennung. Und wurde auch von den Fahrern gelobt. Alex beispielsweise, seit zwei Jahren bei Frank Seis aus Aurach angestellt, spricht von einer super Stimmung und bester Musik. "Ich habe kaum noch eine Stimme, das sagt doch alles", gibt er heiser zu Protokoll. Tatsächlich hat der Mann auch allen Grund zur Freude: Sein Chef hat ihn zum Start in das Pfingst-Wochenende mit einem neuen Lkw überrascht – einem weiß-roten Scania 660 S. Die Folge: ein gestandener Mann, zu Tränen gerührt. Seit 25 Jahren ist Alex schon auf Achse und ist sich mit seinen 47 Jahren sicher: "Ich ziehe bis zur Rente durch!"

Auch bei Markus klingt das kaum anders. Er fährt für Sascha Hochreiter aus Stadlhof in Österreich – und gibt sich bestens gelaunt, obwohl Mensch und Maschine auf den ersten Blick nicht zusammenpassen wollen. Markus schließlich hat das V8-Emblem von Scania auf seinem Unterarm verewigt, sitzt aber am Steuer eines DAF XG+ 530, der bekanntlich von einem Reihensechszylinder befeuert wird. Was das zu bedeuten hat? "Das Tattoo habe ich mir schon in der Lehrzeit stechen lassen", erzählt Markus. Mittlerweile aber habe sich die Welt weitergedreht. "Der Fahrkomfort im XG+ ist einmalig. Ich bin sehr begeistert von dem Auto", sagt Markus. So ganz lassen kann er aber nicht von seiner Begeisterung für große Diesel aus Södertälje: "Mit einem V8 unter meiner DAF-Kabine gäbe es für mich nichts anderes mehr." Träumen darf man ja noch! Und fachsimpeln eh. "Es ist einfach eine Freude, hier wieder zusammenzukommen, zu quatschen und zu feiern", sagt Markus und lacht.

Es zählt das Miteinander

Jens, stolzer Fahrer eines S-Way 570 der Spedition Hotter aus Röthenbach, sieht das ähnlich. Nur lassen ihn sowohl die große DAF-Kabine als auch die großen Scania-Motoren kalt. "Ich will nichts anderes", sagt er über seinen Iveco. Er nutzt das Trucker & Country Festival für ausgedehnte Putz- und Polierarbeiten an seinem Schmuckstück. Seit 33 Jahren ist Jens Lkw-Fahrer. Das erste Mal in einer Fahrerkabine saß er aber schon mit zarten drei Jahren, auf dem Beifahrersitz neben seinem Papa. Kein Wunder, dass der Mann seine Entscheidung für den Lkw nie bereut hat.

Das Leben als Fahrer muss aber auch kein einsames sein – das beweisen Thorsten, Steve, André, Klaus und Markus. Sie sind für Natura Umwelt und S. Walter Transporte deutschlandweit unterwegs und feiern in Geiselwind ihre Freundschaft. Für sie entscheidend ist nur, dass das Gegenüber sein Herz am richtigen Fleck trägt. Welcher Truck gefahren wird, wo und mit welcher Kabinengröße oder Ausstattung: Das ist für sie nur ein Anlass, sich zu necken. Im echten Leben aber sei das alles recht egal. Es zähle das Miteinander, sagen sie. Im Freundeskreis und der Branche.

 

Quelle: eurotransport.de