29.04.2024

Nfz-Zulassungen in Europa nehmen zu Elektrifizierung geht nur schleppend voran

Die Analysten von Dataforce haben die Marktentwicklung bei leichten und schweren Nutzfahrzeugen in Europa untersucht. Dabei nahmen die Experten den Zeitraum Januar und Februar 2024 unter die Lupe. Insgesamt gesehen nahmen die Neuzulassungen um rund 12 Prozent zu. Allerdings entwickeln sich nicht alle Nutzfahrzeugsegmente gleichermaßen.

Unterschiede bei leichten und schweren Nutzfahrzeugen

Dieses positive Ergebnis verdankt der Markt laut Dataforce aber vor allem der Entwicklung bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 7 Tonnen, die um 15 Prozent zulegten. Im Gegensatz dazu gaben die Zulassungen schwerer Nutzfahrzeuge ab 7 Tonnen leicht um ein halbes Prozent nach. Die hohen Zinsen und Energiekosten sowie der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern bremsen die Markterholung, heißt es dazu seitens der Analysten.

So legten die leichten Nfz von Renault und Ford zu

Bei den leichten Nutzfahrzeugen konnten im Januar und Februar fast alle Marken zulegen. Marktführer Renault erreichte mit einem Wachstum von 12 Prozent fast 40.000 Zulassungen. Nur knapp dahinter liegt Ford mit einem Wachstum von 13 Prozent und rund 37.000 Zulassungen. VW Nutzfahrzeuge steigerte sich um 17 Prozent und belegt damit weiterhin Platz 3 der europäischen Hersteller. Die Top 5 Marken werden komplettiert von Mercedes (+8 Prozent) und Peugeot (+20 Prozent).

Toyota schiebt sich vor Open und Iveco

Das größte Wachstum unter den größeren Herstellern gelang Toyota. Mit einem Plus von 45 Prozent schob sich die Marke vor Opel und Iveco auf den achten Platz vor. Das mit Abstand wichtigste Modell bleibt dabei der Pickup Hilux, der mit 6.700 Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten deutlich vor dem Proace City (4.246 Neuzulassungen) und dem Proace (2.591 Neuzulassungen) lag.

Marginales Plus bei leichte Nutzfahrzeugen mit E-Antrieb

Das inzwischen sehr breite Angebot an elektrisch angetriebenen leichten Nutzfahrzeugen wird bei der Kundschaft nur verhalten aufgenommen. Zwar steigerten sich die Neuzulassungen Batterie-elektrischer Fahrzeuge um 20 Prozent, beim Marktanteil bedeutet das aber nur einen marginalen Schritt von 6 auf 6,2 Prozent. Knapp 85 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge kamen mit einem Dieselantrieb.

Sattelschlepper sind von der Entwicklung abgehängt

Schauen wir nun auf die schweren Nutzfahrzeuge. Der Marktrückgang hier ergibt sich vor allem aus einem zweistelligen Minus bei Sattelschleppern (- 10 Prozent). Fahrzeuge mit festem Aufbau und Spezialfahrzeuge wie Kipper, Pritschenwagen oder Autotransporter haben hingegen zugelegt.

Deutliches Plus bei den Bus-Neuzulassungen

Das deutlichste Wachstum gab es mit +29 Prozent bei den Bussen. Hier wurde von den kommunalen Nahverkehrsbetreibern kräftig investiert, und das auch in alternative Antriebe. Batterie-elektrische Busse machten knapp 15 Prozent der Neuzulassungen aus, 7 Prozent der neuen Busse setzten auf Erdgas und 2 Prozent auf Diesel-Hybridantriebe. Wasserstoff spielte in den vergangenen 2 Monaten keine Rolle.

Viel Bewegung bei den Nutzfahrzeug-Herstellern

Bei den Nutzfahrzeuge-Herstellern gab es in den ersten zwei Monaten des Jahres recht viel Bewegung. Mercedes Trucks (+2 Prozent) und MAN (+/-0 Prozent) auf den ersten beiden Plätzen konnten ihr Vorjahresvolumen egalisieren. Scania schob sich mit einem Wachstum von 17 Prozent auf Platz 3, vorbei an Volvo Trucks (-14 Prozent) und DAF (-21 Prozent), die beide deutliche Rückgänge hinnehmen mussten.

So hat Dataforce ausgewertet

Die Auswertung basiert auf den Nutzfahrzeugzulassungen in der Europäischen Union, Norwegen, der Schweiz und Island. Zum Zeitpunkt der Erstellung lagen noch keine Daten 2024er-Daten für Finnland, Kroatien und Slowenien vor. Einbezogen wurden alle Fahrzeuge der Klassen M2, M3, N1, N2, N3 (Busse, Sattelschlepper, Gütertransporter, Spezialtransporter).


Quelle: eurotransport.de