06.05.2024

Handelskammern fordern Entflechtung der Schienenverkehre

Die Wirtschaftszentren entlang der Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau stehen verkehrstechnisch vor Herausforderungen. Damit diese drei wichtigen Verkehrsachsen Dreh- und Angelpunkt für die Versorgung und Erreichbarkeit des Kontinents bleiben, fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) zu ihrem 75. Bestehen die Entflechtung der Schienenverkehre. Die Resolution wurde an der heutigen Generalversammlung in Basel verabschiedet.
(Basel) Ob Basel, Mannheim oder Wien – die Wirtschaftszentren entlang der Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau stehen verkehrstechnisch vor grossen Herausforderungen. Der innereuropäische Handel nimmt zu, die Bevölkerung wächst, das Mobilitätsbedürfnis steigt.

Eigene Schienen für Personen- und Güterverkehr

Damit die drei Verkehrsachsen Dreh- und Angelpunkt für die Versorgung und Erreichbarkeit unseres Kontinents bleiben, müssen die Schienenverkehre entflochten werden – das fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) anlässlich ihres 75. Bestehens mit einer Resolution. «Die Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau sind für die Wirtschaft unserer Mitgliedsländer von herausragender Bedeutung. Wir müssen daher dafür sorgen, dass sich die verschiedenen Verkehrsarten frei entfalten können, um eine maximale Effizienz zu ermöglichen», betont Davor Sertic, Präsident UECC.

In vielen Wirtschaftshotspots entlang der Korridore verkehren Güter-, Personen- sowie Regional- und Fernverkehr über dieselben Gleise. Dieser Mischverkehr führt zu geringeren Taktdichten und Verspätungen bis hin zu Zugausfällen und verlangt von allen Betroffenen – insbesondere Unternehmen wie Pendlerinnen und Pendler – viel Geduld, erläutert Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel: «Damit unsere Wirtschaftsregionen weiterhin gut erreichbar bleiben, müssen die Verkehre – wann immer möglich – entflochten werden.»

Resolution auf Weg geschickt  

Die Resolution verabschiedeten ihre Mitglieder aus der Schweiz, aus Österreich, Deutschland und Luxemburg an ihrer heutigen Generalversammlung im Basler Hafenmuseum – Verkehrsdrehscheibe Schweiz. Das zweitägige Treffen fand auf Einladung der Handelskammer beider Basel statt. Zuvor besuchte die Delegation den Bahnkongress Bahn24, an dem unter anderem die Entflechtung der Schienenverkehre im Bahnknoten Basel Thema war.

Symbolisch per Flaschenpost

Damit die Forderungen der UECC Gehör finden, wird die Resolution an relevante europäische und nationale Entscheidungsträger gesendet. Zudem schickte die Delegation bei einer abschliessenden Rheinschifffahrt die Resolution als Flaschenpost auf den Weg. Diese wird Anfang Oktober an einem Verkehrskongress der UECC in Duisburg symbolisch geborgen, einem weiteren Programmpunkt im UECC-Jubiläumskalender.

 

Quelle: loginfo24.com