19.02.2024

Europäisches Parlament setzt Anreize Für mehr Gewicht und mehr Lang-Lkw

Die Abgeordneten des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr haben für eine Überarbeitung der Vorschriften für Gewichte und Abmessungen für Lkw und Busse im internationalen Straßenverkehr votiert. Dies diene dann als Anreiz für die Transportindustrie, auf umweltfreundlichere Fahrzeuge umzusteigen, da die zusätzliche Ladekapazität emissionsfreie Fahrzeuge wettbewerbsfähiger macht als ihre konventionellen Alternativen.

Plus vier Tonnen für emissionsfreie Lkw

Das Höchstgewicht und die Länge von emissionsfreien Lkw soll demnach um vier Tonnen erhöht werden, um den Platz- und Gewichtsbedarf für den Einbau von Batterie- oder Wasserstoffzellen zu kompensieren und zusätzliche Ladekapazität zu schaffen.

Auf der Tagesordnung standen auch Lang-Lkw: „Unter bestimmten Bedingungen“ sollen die EU-Länder demnach den Verkehr von Lang-Lkw, die länger und schwerer als die EU-Grenzwerte sind, weiterhin zulassen. Falls die Mitgliedstaaten neue Straßen einrichten wollen, auf denen Lang-Lkw zugelassen sind, sollten sie zuvor die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, die Infrastruktur, die Zusammenarbeit der Verkehrsträger und die Umwelt prüfen.

EU-Kennzeichen für Lang-Lkw

Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, schlagen die Abgeordneten zudem vor, ein EU-Kennzeichen für die Länge solcher Fahrzeuge einzuführen. Darüber hinaus sollte die Kommission ein Webportal einrichten, das Informationen über die geltenden Gewichts- und Längenbeschränkungen in jedem EU-Land enthält und darüber, welche Straßen für Lang-Lkw ausgewiesen sind.

Zur besseren Durchsetzung der EU-Vorschriften sollen laut den Abgeordneten die EU-Länder zudem automatische Kontrollsysteme entlang der Hauptverkehrsstraßen einrichten, um zu überprüfen, ob Lkw und Busse die Gewichts- und Größenbeschränkungen einhalten; ebenso sollen etwa intelligente Zugangskontrollsysteme sicherstellen, dass das richtige Fahrzeug mit der richtigen Ladung zur richtigen Zeit auf der richtigen Straße verkehrt, „um minimale Auswirkungen auf die Umwelt, die Infrastruktur, die menschliche Gesundheit und die Sicherheit zu gewährleisten“.

BGL: Einschränkung des verlängerten Aufliegers schlecht für den Klimaschutz

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) begrüßt die Kompensation von Mehrgewichten bei emissionsfreien Lkw. Allerdings verspiele der Verkehrsausschuss eine weitere, leicht zu verwirklichende und flexible Möglichkeit, für noch mehr Klimaschutz zu sorgen, so der BGL.

„Mit der Einschränkung, den verlängerten Auflieger (Sattelkraftfahrzeug mit bis zu 18 Meter Gesamtzuglänge) lediglich im Rahmen von intermodalen Beförderungen einsetzen zu dürfen, wird dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen. Der verlängerte Auflieger würde nicht nur die Flexibilität für den intermodalen Einsatz stärken, sondern auch im allgemeinen Einsatz eine CO₂-Verringerung von rund zehn Prozent ermöglichen“, heißt es in der Mitteilung des Verbands.

 

Quelle: eurotransport.de